Beratungsstelle COURAGE bringt Beschwerde gegen Bischof Fischer bei der Ethikkommission ein

COURAGE begrüßt Rücknahme der Ernennung von Gerhard Wagner zum Linzer Weihbischof und bringt Beschwerde gegen Bischof Fischer bei der Ethikkommission ein.Die Beratungsstelle COURAGE begrüßt die Rücknahme der Ernennung von Pfarrer Gerhard Maria Wagner zum Linzer Weihbischof. Wagner hat mit seinen Aussagen Homosexuelle nicht nur patho-logisiert und somit diskriminiert, sondern auch die Homophobie und den Schwulenhass konservativer bis rechtsradikaler Kreise geschürt. „Der Rücktritt ist in der Katholischen Kirche Österreichs erstmalig. Es bleibt zu hoffen, dass der Vatikan und die österreichischen Bischöfe endlich zum Zweiten Vatikanischen Konzil zurückkehren, das fordert, die Ergebnisse der Wissenschaften zu beachten und anzuwenden. Die heutigen Human-wissenschaften lassen eindeutig erkennen, dass die homosexuelle Orientierung keine wie auch immer geartete Affinität zu psychopathologischen Entwicklungen aufweist, sondern eine Ausprägung und somit eine Ausdrucksform der einen vielgestaltigen menschlichen Sexualität ist. Dies hat dazu geführt, dass 1991 die WHO in ihrer Klassifikation psychischer Störungen, dem ICD-10, Homosexualität ersatzlos gestrichen hat.“, erklärt Johannes Wahala, Psychotherapeut mit dem Schwerpunkt Sexual-therapie und Leiter der Beratungsstelle COURAGE. Unfassbar ist laut COURAGE die Entschuldigung von Bischof Elmar Fischer, in der er schreibt, dass er „von einem offenkundig nicht mehr letztaktuellen Stand der Literatur“ ausgeht. Fischer hat bereits 1996 anlässlich des Lesben- und Schwulenforums in Dornbirn massiv diskriminierende Aussagen gegen Homosexualität getätigt: „Ich habe damals bereits Fischer in einem offenen Brief kritisiert, dass er sich ausschließlich auf christlich-fundamentalistische Literatur bezieht, die nicht auf dem wissen-schaftlichen Stand der heutigen Humanwissenschaften steht.“ erläutert Wahala. Als damals eine Welle der Empörung aufkam, entschuldigte sich Fischer damit, dass er nicht beurteilen konnte, „ob die Quellen, aus denen ich zitiert habe, wirklich wissenschaftlich überholt sind“. Heute – wie vor 13 Jahren – die selben wissenschaftlich unhaltbaren Aussagen über Homosexualität, gefolgt von der selben Entschuldigung. Den damals angekündigten Dialog hat Fischer nie gesucht.
„Fischer hat damit als Psychotherapeut klar seine Fortbildungspflicht verletzt und die Rolle des Psychotherapeuten für seine Autorität als Bischof der Katholischen Kirche missbraucht. Ein solches Verhalten als Psychotherapeut ist unethisch und unentschuldbar. Daher werde ich als Psycho-therapeut und Leiter der Familienberatungsstelle COURAGE für gleichgeschlechtliche und trans-Gender Lebensweisen Beschwerde bei der Ethikkommission des Gesundheitsministeriums gegen Bischof Fischer einbringen.“, so Wahala abschließend.

Rückfragehinweise:
Beratungsstelle COURAGE
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Mail: info@courage-beratung.at
Tel.: 01/ 585 69 66
Pressemitteilung

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