Statement zur Bischofskonferenz

Hier unsere gemeinsame Presseaussendung mit dem Verein FAmOs – Familien andersrum Österreich anlässlich der Aussendung der Österreichischen Bischofskonferenz:

Katholische Kirche grenzt Regenbogenfamilien weiter aus

Die Österreichische Bischofskonferenz sprach sich vergangene Woche erneut gegen die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus. HOSI Salzburg und FAmOs – Familien andersrum Österreich kritisieren die reaktionäre Positionierung.

Österreich ist weltweit das einzige Land, in dem es medizinisch unterstützte Fortpflanzung, die Adoption und die Pflegeelternschaft für gleichgeschlechtliche Paare gibt, aber keine Ehe für alle. „Gerne darf hier die Kirche eine private Meinung haben”, nimmt es HOSI-Salzburg-Obmann Josef Lindner gelassen, „doch im Gegensatz zu vielen anderen Ländern gibt es in Österreich glücklicherweise eine Trennung von Kirche und Staat. Die Stellungnahme der Bischofskonferenz sollte als das gesehen werden, was sie ist: eine öffentlich gemachte Privatmeinung.”

„Die Ehe soll nicht ‚uminterpretiert werden‘, so wie Kardinal Schönborn behauptet, sondern sie soll allen Menschen offenstehen, die sich binden wollen und ganz besonders jenen, die Familien gründen wollen“, so Barbara Schlachter, Obfrau des Vereins FAmOs – Familien andersrum Österreich. „Immer mehr Kinder wachsen in Österreich in Regenbogenfamilien auf. Warum soll diesen Kindern signalisiert werden, dass ihre Familien weniger wert sind als andere?“

„ Schönborn plädiert zwar für eine familienfreundliche Politik, meint damit aber anscheinend nur eine ganz bestimmte Art von Familie. Indem er sich gegen die Ehe zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren ausspricht, verweigert er deren Kindern im Rahmen einer ehelichen Gemeinschaft ihrer Eltern groß zu werden und verstärkt dadurch weiterhin Stigmatisierung und Abwertung“ so Schlachter (FAmOs) weiter.

„Die österreichische Gesellschaft ist zum Glück weiter als die katholische Kirche. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung befürworten eine Ehe-Öffnung, die nach dem Urteil des Verfassungsgerichtshofs auch kaum mehr aufzuhalten ist. Dennoch ist es bedenklich, dass sich eine machtvolle Institution wie die katholische Kirche derart öffentlich und derart vehement gegen die Ehe-Öffnung stellt. Es ist ein Schlag ins Gesicht für lesbische, schwule und bisexuelle Gläubige sowie deren Freund*innen und Familien”, so Lindner (HOSI Salzburg) abschließend.

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