5. Literaturfest Salzburg (30. Mai – 3. Juni 2012)

Ein Streifzug durch literarische Welten: Michael Köhlmeier, Franz Schuh, Cees Nooteboom, Kathrin Röggla, Barbara Frischmuth, Friedrich Achleitner, Arnold Stadler, Ilma Rakusa, Alois Hotschnig, Michael Stavari. Besucher werden zur Mittagszeit mit Speis und Trank verwöhnt.

Das Programm (Leitung: Christa Gürtler, Jochen Jung und Klaus Seufer-Wasserthal) verspricht Abwechslung und Einblicke in literarische Männer-, Frauen-, Lebens- Tier- und andere Welten, dazwischen Sprachspiele und -Genüsse. Ansprüche und Ziele, die bislang nicht immer erfüllt werden.  Gerade die heimische Literatur gibt sich brav, (über)angepasst (die Quote ruft!), politisch korrekt, ausgewogen. Nur bei niemanden anecken, der in irgendeiner Jury eines Literaturpreises sitzt. Preise honorieren zwar selten große Literatur, helfen aber so manches finanzielle Tief zu überbrücken. La Vie Matérielle! Nur nicht den (hauch)dünnen und (halb)zarten Zeitgeist allzu sehr strapazieren. Bunte Vögel wie Max Goldt sind rar (geworden!) in einer Szene, die zum Tummelplatz kultivierter Langweiler mutiert.

Im krassen Gegensatz zu anderen Ländern sind schwule Männer als Protagonisten, Kritiker, Zuhörer kaum präsent. Literatur ist nicht ihr Forum. Und gerade das fehlt der deutschsprachigen Literatur. Autoren wie Christos Tsiolkas, Renaud Camus oder Alan Hollinghurst (The Line of Beauty) bringen Farbe und Leben in die (literarische) Bude ihrer Länder.

Das Gelingen eines Festes hängt auch von den  Teilnehmern ab. Deshalb ist es ratsam, Einfluss durch Präsenz und Teilnahme zu gewinnen. Das braucht besonders eine Stadt wie Salzburg.

Und ein Fest braucht auch Stars wie Josef Bierbichler (* 1948 in Ambach), ein Gigant auf dem Theater und im Film, der mit seinem Roman-Debüt Mittelreich (2011) einen sensationellen Erfolg feierte.

Programm (Auswahl):
Mi, 30.Mai; 19:30 UHR + SPRACH:SPIEL – GROßES ERÖFFNUNGSFEST
Mit Friedrich Achleitner, Arno Camenisch, Fritz Eckenga, Alois Hotschnig, Katja Lange-Müller,
Musik: Soundpost Trio: (Haraldur Gudmundsson, Kontrabass/Komposition,
Lukas Kletzander, Klavier, Thorvaldur Thorvaldson, Schlagzeug)
Große Universitätsaula, Max-Reinhardt-Platz

Do, 31, Mai; 19:30 UHR + MÄNNER:WELTEN: Martin Mosebachs Roman Was davor geschah, ein Spiel von Liebe, Zufall, Wahrheit und Illusion – Cees Nooteboom ( Schiffstagebuch) über Orte, die wir nie sehen würden – Arnold Stadler New York machen wir das nächste Mal verträumt traurige Geschichten aus der Provinz.
Solitär, Universität Mozarteum, Mirabellplatz

Fr, 1. Juni: 19:30 UHR + FRAUEN:WELTEN – ANNA KATHARINA HAHN / ILMA RAKUSA / ANNIKA REICH / KATHRIN RÖGGLA Moderation: Ijoma Mangold.

Kavernen 1595, Gstättengasse 27

Sa, 2. Juni; 19:30 UHR + LEBENS:WELTEN – FRANZ SCHUH („Erinnerungen an die Liebe, die Kunst und den Tod“ seines Bandes Der Krückenkaktus) / JOSEF BIERBICHLER (Mittelreich)
Solitär, Universität Mozarteum, Mirabellplatz 1

So, 3. Juni; 11:00 UHR + SPRACH:MUSIK – LYRISCHE MATINE mit Christoph W. Bauer (mein lieben mein hassen mein mittendrin du), Monika Rincks (Honigprotokolle), Heinrich Detering (Wrist), Musik: Laura Laszloffy, Harfe
Edmundsburg, Mönchsberg 2

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